Qualität und Kommerz
Freilich können wir uns wie in einer geschlossenen Werkstätte gegenseitig auf die Schultern klopfen und uns auch die Haare ausreissen. Die Blogosphäre, insbesondere die Schweizer Blogosphäre, ist ja nichts anderes als ein grosser Verein. Er besteht aus Personen mit einem überdurchschnittlichen Mitteilungsbedürfnis, sei es in Bezug auf die persönliche Befindlichkeit, sei es in Bezug auf persönliche Interessen an gewissen Themengebieten. Wir sind unter uns! Die Beachtung für unser Tun ist ausserhalb der Blogosphäre (noch) gering. Die publizistische Relevanz – mit wenigen Vorzeigeausnahmen – läuft ins Leere.
Mit swissblogpress haben wir innerhalb der hiesigen Blogosphäre ein Netzwerk mit der Absicht gegründet, aus der geschlossenen Werkstätte auszubrechen. Den traditionellen Medien und der offline Öffentlichkeit wollen wir mitteilen, dass sich im Internet eine neue Form und eine andere Art der gesellschaftlichen Kommunikation zu etablieren beginnt. Sie ist vielfältig und reicht über das blosse «Online-Tagebuch-Schreiben» hinaus, wobei Letzteres genauso eine gesellschaftliche Funktion und damit eine Berechtigung hat. Aber eben: Wir wollen, dass Blogs auch als alternatives und bürgernahes Medium zur Herstellung von Öffentlichkeit wahrgenommen werden.
Damit wären wir beim viel diskutierten Thema der Qualität. Die Fehlinterpretation oder Uminterpretation unserer Aufnahmekriterien durch Matthias bieten Anlass, das Qualifikationssystem nochmals darzulegen.
Mit swissblogpress haben wir innerhalb der hiesigen Blogosphäre ein Netzwerk mit der Absicht gegründet, aus der geschlossenen Werkstätte auszubrechen. Den traditionellen Medien und der offline Öffentlichkeit wollen wir mitteilen, dass sich im Internet eine neue Form und eine andere Art der gesellschaftlichen Kommunikation zu etablieren beginnt. Sie ist vielfältig und reicht über das blosse «Online-Tagebuch-Schreiben» hinaus, wobei Letzteres genauso eine gesellschaftliche Funktion und damit eine Berechtigung hat. Aber eben: Wir wollen, dass Blogs auch als alternatives und bürgernahes Medium zur Herstellung von Öffentlichkeit wahrgenommen werden.
Damit wären wir beim viel diskutierten Thema der Qualität. Die Fehlinterpretation oder Uminterpretation unserer Aufnahmekriterien durch Matthias bieten Anlass, das Qualifikationssystem nochmals darzulegen.
- Für die Aufnahme bei sbp gilt nicht das Anciennitätsprinzip. Nicht die ältesten Blogs werden bei sbp aufgenommen, sondern Blogs die 12 Monate und älter sind. Das hat den ganz einfachen Grund, dass wir bei sbp keine Eintagsfliegen wollen.
- Klar gehört zur Definition eines Blogs, dass es regelmässig aktualisiert wird. Aber das garantiert noch lange nicht, dass dieses Definitionsmerkmal auch faktisch umgesetzt wird. Wir bevorzugen bei sbp Blogs, die nicht bloss einmal pro Monat einen Eintrag haben.
- Wir behaupten nicht, dass nicht-themenspezifische Blogs «Schrott» sind. Ich habe keine Ahnung, woher Matthias diese Unterstellung hat. Wir wollen mit sbp einfach ein Netzwerk von Blogs etablieren, das thematische und weniger persönliche Schwerpunkte setzt. Alle anderen Behauptungen sind Interpretationen und Projektionen von Blogs, die mit einem Verbund von themenspezifischen Blogs aus irgendwelchen Gründen nicht leben können. Ein thematisches Portofolio aller Blogs wird es übrigens in Kürze geben.
- Über Qualität lässt sich leidlich streiten. Bei sbp ist es nicht eine Einzelperson, die darüber bestimmt, welches Blog über eine «ansprechende Qualität» verfügt, sondern eine Gremium von sechs Personen, das jeden Aufnahmekandidaten bespricht und dann als Gremium den Mitgliedern von sbp einen Vorschlag unterbreitet. Alle Mitglieder haben in der Vernehemlassung die Möglichkeit zu intervenieren, falls sie den Vorschlag schlecht finden. Da ich daran glaube, dass es so etwas wie eine diskursive Rationalität gibt, gehe ich davon aus, dass dieses Verfahren zur Qualitätsbestimmung noch immer geeigneter ist als die Bestimmung von Qualitätsblogs durch eine undemokratische Instanz. Bei meiner Beurteilung der Aufnahmekandidaten halte ich mich im Übrigen an die Kriterien von «Fair Blogging». Aber selbst diese sind innerhalb sbp nicht unumstritten.
Christian Schenkel - 12. Dez, 10:50
Dann erkläre mir mal...
sbp-Blogs, die über längere Zeit nichts publizieren, werden wir sicher kontaktieren, um nachzufragen, ob sie noch Mitglied unseres Netzwerkes sein wollen.