Schweizer Blogs und deren Wahrnehmung

Die NZZ am Sonntag hat im Artikel
„Das Internet spielt nur eine Nebenrolle“ einen Blick auf die Web-Aktivitäten der Schweizer Parteien geworfen: Bald sind Wahlen - wer versucht sich im Internet darzustellen und wie?
Auch der Autor Niels Anner ist von den rund 900 Kommentaren in nur zehn Tagen in Moritz Leuenbergers Blog fasziniert. Sein Artikel gerät dann auch zu einer Tour d’Horizon durch die Parteienlandschaft auf der Suche nach ähnlichen Projekten.

Die Bundesratskollegen wollen ja nicht. Bei den Kolleginnen kann man sich allenfalls einen „interaktiven Auftritt auf Amtsstufe“ vorstellen. Ob damit der gleichzeitig geäusserten Gefahr wirklich begegnet wird, dass ein solches Projekt „schnell auch wieder einzuschlafen drohe“?

Es wird auch angemerkt, dass der Aufwand gescheut wird, der für die Pflege eines solchen Projektes notwendig ist.

Das geht uns doch runter wie Öl. Also gemach, liebe Blogger-Kollegen in spe. Eingerichtet ist das Ding schnell, da können wir notfalls gerne auch helfen. Aber gepflegt werden will das Vehikel allerdings. Nun mag es für eine Regierungsperson eine ganz andere Pflicht darstellen, auch auf die Kommentare einzugehen, als wir normalen Blogger sie haben mögen, aber die Geister, die man ruft, wird man auf allen Stufen nicht so schnell los. Und die erste Seite wird immer wieder alt - sprich, will mit neuen Inhalten gefüttert werden. Und wenn das nicht geschieht, dann fällt das bei einem Blog viel deutlicher und peinlicher auf als bei einer Null-acht-fünfzehn-Weseite. Die findet der Herr Anner ja dann auch praktisch überall bei den Politikern, und wenn es auch nur ist, dass man „eben auch dabei ist“.

Eine dot-ch-Adresse für die Visitenkarte muss es einfach sein.

Blogs wird ganz allgemein höchstens eine ergänzende Funkton eingeräumt, für ein begrenztes Publikum gedacht, vornehmlich junge, gut ausgebildete und an Politik interessierte Männer. Ob da die Frauen Bundesrätinnen wohl wissen, dass mindestens 75 Prozent meiner eigenen Besucher Leserinnen sind? Aber wir wollen ja die Beobachtungen und Einschätzungen gar nicht in Frage stellen sondern freuen uns einfach daran, dass die interaktiven Möglichkeiten von Blogs etwas mehr Beachtung erhalten. Dass dies vor allem dann geschieht, wenn angestammte Medien, also Zeitungen oder Fernsehen ein Blog aufgreifen, stört uns da wohl am wenigsten.

Dass wir in der Schweiz noch Nachholbedarf haben und wir der Entwicklung in Deutschland, vor allem aber in Frankreich und den USA noch hinterher hinken, wissen wir. Swissblogpress selbst ist ein vielleicht sehr Schweizerischer Versuch, hier etwas mehr für Blogs im Allgemeinen zu tun und die Vernetzung unter einander nicht der blossen Freundschaft wegen zu pflegen, sondern weil ein ähnlicher Geist und ähnliche Wünsche nach Wahrnehmung, Getaltung und Inhaltspflege zu finden sind - mögen sich die Resultate und Auftritte noch so unterscheiden.

Das ist gut so und soll auch so bleiben.

Ich sitze da und schreibe hier wie in meinem eigenen Blog ganz ohne Scham und Scheu ob dem allfälligen Hohn, dass das alles ein laues Lüfltlein sei. Mag sein. Aber es ist ein warmes Lüftlein, in dem ich mich nicht erkälte und dessen Energie ich spüre und für mich und für andere pflegen will: Mir ist, ehrlich gesagt, das Tempo der Verbreitung und die Tiefe der Gewichtung nicht so wichtig. Ich möchte auch den Raum haben, mich entwickeln zu können, mein Blog sich entwickeln zu lassen.

Wir Blogger sind alle Individualisten und damit absolut gewillt, uns in unserer Vielfalt nicht einebnen zu lassen. Aber wir können uns in unserem täglichen Bemühen finden, in unseren Themen möglichst jene Farbtupfer zu suchen und zu beschreiben, die uns ganz persönlich wichtig sind.

Und dadurch, dass wir öffentlich schreiben, können wir immer gelesen werden. Und dafür lohnt es sich auch, sich immer wieder zu überprüfen und neu auszurichten, bzw. seine Ausrichtung zu überdenken.

Ein Blog ist ein Stück Lebensschule - vor allem aber auch ein Ausdruck von Lebenslust.
Bloggen ist ur-demokratisch. Und es ist doch wunderschön, wenn das auch jene Protagonisten entdecken, die demokratisch gewählt genau diese Demokratie bewahren helfen sollen - bzw. sie ausbauen und ausgestalten sollten, so dass wir allle noch viel mehr Lust bekommen, mitzureden und zu schreiben.

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